22. April 2025
Mehr als dreißig Teilnehmer:innen diskutierten beim Meetup „Ausgründen – aber wie?“ über Unternehmensgründungen, Transferprozesse und Innovationsmanagement. Im Fokus standen praxisnahe Einblicke in Förderstrukturen und Erfahrungsberichte aus der Gründerszene.
Oliver Welz (Living Lab ScaDS.AI) verdeutlichte in seiner Einführung die Rolle des Zentrums als Innovations- und Forschungszentrum. Die präsentierten Transferprojekte und Ausgründungen zeigen exemplarisch, wie Grundlagenforschung in marktreife Lösungen überführt werden kann.
Dr. Dirk Wilken (Sachgebietsleiter Wissens- und Technologietransfer an der Universität Leipzig) erläuterte die Rolle seiner Einrichtung als zentrale Schnittstelle zwischen Wissenschaft und Wirtschaft. Sein Team unterstützt Forschende beim Ausgründen, der Patentanmeldungen, Verwertungsstrategien und der Entwicklung marktfähiger Innovationen. Ein Erfolgsbeispiel ist die Ausgründung Webdata Solutions GmbH, jetzt Teil des Unternehmens Vistex aus der ScaDS.AI-Forschungsgruppe von Prof. Erhard Rahm. Das Unternehmen hat sich im Bereich semantischer Webdatenintegration zu einem führenden Anbieter von Marktintelligenz-Software für E-Commerce entwickelt.
Dr. Gunnar Kaßberg präsentierte die Gründungsinitiative SMILE der Universität Leipzig mit ihrem umfassenden Unterstützungsangebot. Neben der Möglichkeit des individuellen Coachings, der gemeinsamen Entwicklung von Prototypen unterstützt SMILE Studierende der Universität Leipzig auch bei der Suche nach Fördermitteln und Gründerstipendien und bietet Veranstaltungen und Weiterbildungen zum Thema Gründungsmanagement an. Das englischsprachige Programm stieß insbesondere bei zukunftsorientierten Gründungsteams auf große Resonanz.
Höhepunkt der Veranstaltung war der Erfahrungsbericht von Fabian Liessmann (ScaDS.AI-Forscher und Mitgründer von AI-driven Therapeutics). Das Start-up entwickelt mit „CoScientists“ eine KI-Plattform, die Biotech-Unternehmen ohne eigene KI-Abteilung den Zugang zu komplexen Wirkstoffdesign-Tools ermöglicht. Liessmann betonte die Notwendigkeit eines unternehmerischen Mindsets für Forschende:
▸ Netzwerken mit Investoren und Gründungscommunities
▸ Nutzung universitäter Beratungsangebote
▸ Langfristige Perspektive statt Sprint-Mentalität
Das Unternehmen erhielt für sein Konzept bereits den Gründungspreis des Bundesministeriums für Wirtschaft und Klimaschutz (BMWK) und demonstriert damit die Umsetzbarkeit KI-basierter Spin-offs.